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PEPE ESPAÑA ÜBER SICH (1991)
Hart arbeiten und berufen sein, das ist das Wesentliche, um Künstler zu sein, die Malerei ist eine totale Hingabe. Dies ist meine Art und Weise, zu denken und zu malen. Kreativ und eigenständig sein, wissen, was du den andern Menschen sagen willst. Natürlichkeit, die Liebe, der Schmerz und das Menschliche des Lebens, dich unterscheiden in deiner Art und Weise, zu malen und zu zeichnen, das ist das Wesen der Kunst.
Wesentlich ist die Kreativität. Man kann nicht einfach kopieren, was man weiss und sieht. Du musst es auf deine Art tun, mit deiner Sprache in der Kunst. Es gibt solche, die gut malen aber nicht kreativ sind. Man muss aufbrechen und wissen, wie man das macht. Mut haben, um anders zu sein, das ist richtig und gibt dem Bild das gewisse Etwas. Jeder Maler oder Künstler, der etwas von sich in sein Werk legt, der den andern mit einem Bild etwas vom Leben gibt, das über das blosse technische und gefühllose Zeichnen hinausgeht, dies ist es. Vermittelt er doch den andern seine Art, eine gewisse Poesie und seine Persönlichkeit, und das scheint mir sehr gut.Wenn ich male gebe ich alles von mir, und ich freue mich an dem, was ich gerade mache, oder leide. Eine grosse Ergriffenheit erfüllt mein ganzes Wesen. Ich wollte immer Maler werden. Zeichnen ist für mich ein Bedürfnis. Seit meiner Geburt trage ich die Linie in mir, und bereits als Kind waren Farben meine grösste Freude. Schon immer hatte ich die grossen Zeichner bewundert. Seine eigene Zeichnung haben und sie sehen ist einfach gewaltig.

Zeichnen ist für mich meine Sprache in der Kunst. Es ist Kommunikation mit den andern mit Hilfe meiner Zeichnungen. Man kann mit eigenen Linien so viel sagen! Immer vorausgesetzt, man weiss mit ihnen umzugehen. Die Farbe ist Ausdruck aber auch Ausbruch, und der Künstler braucht sie nach Gefühl und Belieben. Das Zeichnen indessen ist der Grundstein der Kunst.Die Frage nach der Botschaft ist dann etwas ganz anderes. Ich male ganz einfach und drücke mich auf meine Art aus: als der Mann des Südens, der ich nun mal bin. Ich trage das Licht meines Landes in mir, seit ich dort geboren wurde. Sei ich nun in Malaga, Kastilien oder im Norden, meine Empfindung bleibt die gleiche, es ändern sich nur Ort und Zeit, die mich umgeben. Aber ich höre nicht auf, mich zu sein.
Mich interessieren die Menschen sehr, mit ihren Zweifeln, ihren Kämpfen und ihren Freuden. Ohne es zu wollen, kommt das alles heraus und schlägt sich natürlich im Bild nieder. Die Leute finden dann Botschaften und dergleichen Dinge. Ich male. Für mich ist das Bild etwas anderes. Es ist eine Art zu empfinden und mich auszudrücken. Und wenn es sich dann seinen Weg geht und bei den andern Menschen ankommt, bin ich umso glücklicher.

Das Geheimnis in einem Werk kann man nicht lernen. Der Künstler trägt es in sich vom Moment an, da er seine ersten Schritte als Künstler oder Maler tut. Der Künstler ist ein Mensch, der sich in einer Gesellschaft, in einer Zeit, bewegt. Deshalb berühren und interessieren ihn auch die Liebe und der Schmerz und alles, was diese Welt ausmacht und es kommt – teils ungewollt, teils gewollt – aus seinen Gemälden heraus, aus seinem Werk, jenes Geheimnis, das die andern Menschen vor seinen Bildern spüren. Der Künstler zweifelt ständig, weil er sich fordert. Und diese Unzufriedenheit lässt ihn Dinge finden und schöpferisch tätig sein. Maler sein heisst viel kämpfen. Wer die Kunst liebt und achtet, der hat eine edle Gesinnung.Die Monotonie ermüdet mich. Das ist nie gut, am wenigsten in der Kunst. Die Malerei und die Zeichnung soll bei ihrer Interpretation Frische im Ausdruck und Persänlichkeit haben. Berufung und hart arbeiten sind mein Grundsatz.
Die, die mir gefallen und die ich bewundere, sind jene Meister der Kunst: Leonardo da Vinci, Dürer, Goya, Michelangelo, El Greco und Picasso: jeder auf seine Art, Kunst, Bilder und Zeichnungen zu machen.


für grossansicht aufs bild klicken Autoretrato
Mischtechnik auf Papier, 2000, 70 x 50 cm


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Dibujo a la pluma, 1992,
70 x 90 cm
für grossansicht aufs bild klicken En el Estudio de
Lattrigen / Biel

abril 2001
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